Wie leben Menschen mit Bindungsangst?
Ein bindungsängstlicher Mensch vollzieht oft krasse Wechsel zwischen Nähe und Distanz in der Beziehung. Die Distanzierungen erfolgen häufig auf besonders schöne Momente der Nähe: So verabschiedet sich der bindungsängstliche Partner beispielsweise nach einer leidenschaftlichen Nacht noch vor dem Frühstück.Bindungsängstliche benötigen viel Bestätigung, und das aus zwei Gründen: damit sie sich einerseits sicher fühlen und damit sie andererseits auch ihre Autonomie leben können – also auch mal für sich oder mit anderen zusammen sein können. Ist dies möglich, verringert sich die Angst oft, so das Fazit einer Studie.Obwohl bindungsängstliche Menschen oft sehr unsicher sind, dominieren sie in der Regel die Beziehung, in der sie sich befinden. Denn auf diese Weise können sie kontrollieren, wie viel Nähe und Distanz sie zulassen wollen. Bei der anderen Person führt diese Willkür häufig zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht.

Wie geht man mit Menschen mit Bindungsangst um : Wie du mit der Bindungsangst des anderen umgehst

  1. Mach ihm/ihr keine Vorwürfe.
  2. Akzeptiere diese Angst und hilf deinem Gegenüber, diese Angst zu erkennen und anzunehmen.
  3. Versucht gemeinsam, die Gründe hinter der Angst herauszufinden.
  4. Hilf ihm/ihr dabei, durch Anerkennung, Liebe und Bestätigung den Selbstwert zu steigern.

Was wollen Menschen mit Bindungsangst

Sie suchen sich vor allem aktive Bindungspartner und wollen die Distanz durchbrechen, die durch den/die Partner/in hergestellt wird. Sie versuchen den/die Partner/in durch Eifersucht oder ein besonders perfektes Bild von sich selbst an sich zu binden.

Ist jemand mit bindungsangst eifersüchtig : Menschen mit Bindungsangst haben oft Schwierigkeiten, ihrem Partner zu vertrauen, was zu Eifersucht, Besitzgier und ständiger Infragestellung der Handlungen ihres Partners führen kann. Dieses Verhalten kann für beide Partner belastend sein und zu einem Abbruch der Kommunikation führen.

Leidet einer der Partner unter Bindungsangst, reagiert er auf zu starke Nähe womöglich mit räumlichem Rückzug. Für die Datingphase oder eine frische Beziehung kann das bedeuten, dass Treffen ständig abgesagt oder verschoben werden. Mit Ablehnung umzugehen, kann für das Gegenüber eine echte Herausforderung werden.

Bindungsangst – Die Angst vor Nähe und den Gefühlen

In einigen Fällen steht jedoch die Angst vor den sich nicht einstellenden Gefühlen im Fokus. Bei diesem Personenekreis stellen sich also erst gar keine Gefühle tieferer Art ein. Oft ist die Bindungsangst mit einem instabilen Selbstwertgefühl gepaart.

Was triggert bindungsängste

Oft sind es negative Kindheitserlebnisse, die die Bindungsangst auslösen. Eine schwierige Trennung der Eltern, anspruchsvolle oder erdrückende Eltern, auch zu viel Nähe der Eltern – dies sind typische Motive für Bindungsangst.Bindungsangst in der Kennenlernphase

Während der ängstliche Typ dann versucht, den Partner weiter an sich zu binden, versucht der vermeidende Typ wieder mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Die ständige Nähe engt ihn ein. Je mehr der Ängstliche dem Vermeidenden hinterherläuft, desto mehr distanziert sich dieser.Auch Bindungsängstliche verlieben sich.

Stefanie Stahl sagt: "Bindungsängstliche können sich heftig verlieben. Der Anfang einer Beziehung ist sehr leidenschaftlich, aber dann kippt es abrupt – meistens, wenn es gerade besonders schön ist."