Weicht die Inflation vom Zwei-Prozent-Ziel ab, reagiert die EZB gewöhnlich mit Leitzinsänderungen: Eine zu hohe Inflationsrate wird mit Zinserhöhungen, eine zu niedrige Inflationsrate mit Zinssenkungen bekämpft. Aktuell liegt der Leitzins der EZB bei 4,5 Prozent.Im klassischen Fall wird Inflation nicht durch knappes Angebot, sondern durch hohe Nachfrage angetrieben. Da kann die EZB dann mit einer Erhöhung des Leitzins wirksam gegensteuern.Eine allzu hohe Inflation lässt sich dabei durch eine restriktive Geldpolitik bekämpfen. Vereinfacht gesagt, erhöht die Zentralbank ihren Leitzins und verringert so die Geldmenge, die sich im Umlauf befindet. Bei gleichbleibender Gütermenge steigt dadurch der Wert des Geldes und die Teuerung sinkt.
Wie kann man die Inflation bekämpfen : Staatliche Maßnahmen
Restriktive Ausgabenpolitik (die Möglichkeit des Staates in die Volkswirtschaft einzugreifen) durch Stundung von Krediten, oder durch Stundung der Zinsen auf Kredite. Die Senkung der Ausgaben für die öffentlichen Haushalte, indem Subventionen abgeschafft oder gekürzt werden.
Warum ist das Ziel der EZB 2% Inflation
Ein Auge auf die Inflation hat die EZB. Sie gibt als Ziel eine Inflationsrate von 2 Prozent vor. Der Grund: Eine zu geringe Inflationsrate wäre kein guter Zustand – zumindest nicht dauerhaft. Zum einen ist eine geringe Rate ein Zeichen für ein schwaches Wirtschaftswachstum.
Warum ist eine Zinserhöhung gut für die Inflation : Wieso wurde der Leitzins erhöht Die EZB möchte so die Inflation bekämpfen. Vereinfacht gesprochen geht das so: Wenn Zinsen steigen, werden Kredite teurer.
Höhere Zinsen bewirken eine geringere Nachfrage nach Krediten z. B. für Investitionen, da die Gewinnaussichten der Unternehmen sinken. Die Folge ist eine verringerte Geldnachfrage, das Preisniveau stabilisiert sich.
Inflation 2024: Damit rechnen Experten
Mit Blick nach vorne gehen Wirtschaftsexperten davon aus, dass die Inflation in Deutschland weiter sinken wird. „Im Laufe des neuen Jahres kommen Angebot und Nachfrage immer besser ins Gleichgewicht, womit der Preisdruck nachlässt“, so Michael Herzum von Union Investment.
Was kommt nach der Inflation
Auf Inflation folgt Deflation. Die Preise für Waren, Energie, Mieten und Dienstleistungen sind in den Jahren 2021 und 2022 massiv gestiegen.Es gibt zwei prinzipiell unterschiedliche Ursachen für Inflation. Zum einen kann die Ursache im monetären Bereich (Monetarismus) liegen, vor allem bei der im Umlauf befindlichen Geldmenge, zum anderen kann die Ursache in Ungleichgewichten zwischen Angebot und Nachfrage auf den Gütermärkten liegen.Ursache kann beispielsweise ein Preisanstieg bei importierten Rohstoffen sein – wie während der Ölkrise 1973. Zu dieser Zeit vervierfachte sich weltweit der Preis für Rohöl. Bei einer Nachfrageinflation entsteht eine Preissteigerung, weil Konsumenten häufiger nach bestimmten Gütern oder Dienstleistungen verlangen.
Wir halten die Preise stabil, indem wir dafür sorgen, dass die Inflation – also die Rate, mit der sich die Preise für Waren und Dienstleistungen mit der Zeit insgesamt verändern – niedrig, stabil und berechenbar bleibt. Mittelfristig streben wir eine Inflationsrate von 2 % an.
Warum muss Inflation bekämpft werden : Eine vor allem kostengetriebene Inflation (Energie-, Rohstoff-, Transportpreise, Probleme mit Lieferketten) durch Zinserhöhungen zu bekämpfen, dämpft die Nachfrage und lässt die Konjunktur einbrechen.
Was macht ein starker Euro mit der Inflation : Wenn es der Wirtschaft gut geht oder die Inflation zu stark steigt, wird der Zinssatz erhöht. Dadurch wird dem Markt Kaufkraft entzogen, die Währung wertet auf und die Inflationsentwicklung wird gebremst.
Wer profitiert von hohen Zinsen
Es gibt jedoch auch Unternehmen, die von den gestiegenen Zinsen profitieren. Neben Banken sind hier die Big-Tech-Firmen Apple, Alphabet oder Microsoft zu nennen. Letztere verfügen über sehr hohe Bestände an Barmitteln, für welche sie Zinsen kassieren.
Seit Oktober 2022, als die Inflationsrate mehr als 10 Prozent erreicht hatte, ist sie mit gewissen Aufs und Abs zurückgegangen. Insbesondere die Energie dämpft mittlerweile europaweit die Inflation, aber auch bei Nahrungsmitteln hat der starke Preisanstieg sich weitgehend beruhigt.Seit der zweiten Jahreshälfte 2023 ist die Inflationsrate wieder deutlich zurückgegangen. Laut Destatis hat sich insbesondere die Situation bei den Energiepreisen entspannt, der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln hat sich ebenfalls verlangsamt.
Wie lange wird die Inflation noch dauern : Für 2023 rechnet sie nun mit einer Inflation von 5,3 Prozent, für 2024 mit einer Inflation von 3,2 Prozent und für 2025 mit einer Inflation von 2,1 Prozent. Für die sogenannte Kerninflation (Teuerung ohne Energie und Lebensmittel) prognostiziert sie 5,1 Prozent für 2023, 2,9 Prozent für 2024 und 2,2 Prozent für 2025.