Die Kompressionstherapie führt zur Reduktion der Ödeme, Abnahme des venösen Blutvolumens und zur Zunahme der Blutstromgeschwindigkeit. Sie vermindert den venösen Reflux und verbessert die periphere Pump- funktion und ist somit eine unabdingbare Voraussetzung zur Abheilung eines Ulcus cruris venosum.Sowohl der Kompressionsverband als auch der Kompressionsstrumpf fördern den Rückstrom von venösem Blut und Lymphflüssigkeit aus den Beinen zum Körperstamm. Mit dem Kompressionsverband lassen sich geschwollene Beine zunächst gut entstauen, da er sich mit jedem Wickeln dem aktuellen Schwellungszustand des Beines anpasst.Das Ulcus cruris venosum ist eine sekundär heilende, chronische Wunde, die nach heutigem Standard „feucht“ behandelt wird. Die feuchte Wundbehandlung ist eine sehr effiziente Methode zum Aufweichen und Ablösen von nekrotischem Gewebe und fibrinösen Belägen.
Warum Kompressionsverband bei Wunden : Die Einengung führt zu einer Verbesserung der Venenklappenfunktion, die Strömung des Blutes kann sich erhöhen. Darüber hinaus bewirkt der Druck des Kompressionsverbands, dass auch Flüssigkeit und Stoffwechselprodukte, die sich im umliegenden Gewebe angesammelt haben, abtransportiert werden.
Welche Kompression bei Ulcus
Im deutschsprachigen Raum werden bei Patienten mit Ulcus cruris für die Ödemtherapie meist Kompressionsverbände mit Kurzzugbinden ausgeführt, die mit einem Ruhedruck von 40 bis 60 mmHg angelegt werden sollten.
Welche Kompression bei Ulcus cruris : In dieser Phase sollte die Versorgung auf Ulkus-Strumpfsysteme oder medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) umgestellt werden. Nach Abheilung ist eine störungsfreie Erhaltungsphase zur Rezidivprophylaxe zu gewährleisten. Hierbei ist eine mittlere Kompression mit MKS in der Kompressionsklasse (KKL) II meist ausreichend.
Sind Ihre Beine bereits stärker geschwollen, ist oft das tägliche Anlegen eines Kompressionsverbands nötig. Das Wickeln erfordert eine bestimmte Technik, damit der Verband richtig sitzt: Wickeln Sie Ihre Beine sofort nach dem Aufstehen, bevor diese anschwellen.
Absolut kontraindiziert ist sie bei einer fortgeschrittenen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit mit schweren Durchblutungsstörungen, dekompensierter Herzinsuffizienz, septischer Venenentzündung und der Phlegmasia coerulea dolens, einer speziellen, plötzlich auftretenden tiefen Beinvenenthrombose.
Welche Wundauflage bei Ulcus
Geeignete Wundauflagen bei Ulcus cruris venosum
- Schaumstoffwundauflage mit Silikon-Haftrand.
- Schaumstoffwundauflage.
- Beidseitig silikonbeschichtete Wundkontaktauflage.
- Superabsorbierende Wundauflage.
- Schaumstoffwundauflage für die Ferse.
- Dünne Schaumstoffwundauflage für Zehen/ Finger.
- Hydrokolloide Wundauflage.
Betroffene müssen dabei Kompressionsstrümpfe oder elastische Binden tragen. Dadurch wird die Durchblutung in den Venen verbessert. Regelmäßige Bewegung, wie gehen, laufen oder Fahrrad fahren, unterstützt die Venen zusätzlich. Wenn die Betroffenen die Kompressionsstrümpfe regelmäßig tragen, heilt das Ulcus besser.Bei chronischem Venenleiden kommt der Kompressionsverband noch häufiger und zur täglichen Anwendung zum Einsatz. Auch bei Krampfadern, Venenentzündungen, chronischer Veneninsuffizienz und dem Ulcus cruris venosum („offenes Bein“/Unterschenkelgeschwür) ist das Anlegen eines Kompressionsverbands indiziert.
Kompressionsverbände sind bei einem Ulcus cruris arteriosum kontraindiziert! Ein großer Risikofaktor ist das Rauchen, da hierdurch die Gefäße verengt werden. Diabetiker leiden ebenfalls häufig unter Durchblutungsstörungen. Arterienverkalkung und mangelnde Bewegung sind weitere Risikofaktoren.
Wie lange darf ein Kompressionsverband tragen : Dauerverbände. Ein Dauerverband kann tagsüber und während der Nacht auch über mehrere Tage getragen werden. Durch Kurzzugbinden mit kräftiger Kompression verringert sich somit die ödematöse Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Entstauungsphase).
Wie lange Beine gewickelt lassen : Bei täglichem Tragen und Waschen behalten medizinische Kompressionsstrümpfe ihre Wirkung für circa sechs Monate. Danach lässt die Kompressionswirkung des Materials langsam nach. Deshalb steht dem:der Patient:in bei medizinischer Notwendigkeit grundsätzlich nach einem halben Jahr eine Wiederversorgung zu.
Wann darf man keinen Kompressionsverband machen
Unter bestimmten Umständen sollte die Kompressionstherapie nicht durchgeführt werden. Liegt eine fortgeschrittene pAVK (systolischer Druck < 60 mmHg, ABI < 0,5), dekompensierte Herzinsuffizienz oder eine entzündliche Erkrankung der betroffenen Beinabschnitte vor, sollte keine Kompressionstherapie angewendet werden.
Bei täglichem Tragen und Waschen behalten medizinische Kompressionsstrümpfe ihre Wirkung für circa sechs Monate. Danach lässt die Kompressionswirkung des Materials langsam nach. Deshalb steht dem:der Patient:in bei medizinischer Notwendigkeit grundsätzlich nach einem halben Jahr eine Wiederversorgung zu.Geeignete Wundauflagen bei Ulcus cruris venosum
Für nicht-ischämische Wunden werden moderne beziehungsweise idealfeuchte oder hydroaktive Wundauflagen verwendet.
Welche Wundauflagen bei offenen Beinen : Schaumstoff-Wundauflagen wie Askina® Foam, Alginate wie Askina® Sorb oder Hydrokolloide wie Askina® Hydro, haben sich bei der Therapie des offenen Beins als sehr wirksam erwiesen. Sie trocknen nicht ein und verkleben dadurch nicht mit der offenen Wunde.