Ist Stempeln auf der Arbeit Pflicht?
In Deutschland besteht nach dem Arbeitszeitgesetz nur die Pflicht, die über acht Stunden hinausgehende Arbeitszeit zu erfassen.In § 16 Abs 2 ArbZG-E heißt es: „der Arbeitgeber verpflichtet, Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit der Arbeitnehmer jeweils am Tag der Arbeitsleistung elektronisch aufzuzeichnen. “ Damit bleiben Arbeitgeber:innen für die ordnungsgemäße Dokumentation der Zeiterfassung verantwortlich.Von der Verpflichtung zur Arbeitszeiterfassung ausgenommen sind damit leitende Angestellte im Sinne von § 5 Abs. 3 BetrVG, also insbesondere Führungskräfte, die zur selbständigen Einstellung und Entlassung berechtigt sind oder eine auch im Verhältnis zum Arbeitgeber nicht unbedeutende Prokura haben.

Wer muss alles stempeln : Das bedeutet: Die Pflicht besteht ab sofort für alle Arbeitgeber, unabhängig von ihrer Größe. Auch BMAS betont in einer Reaktion auf das BAG-Urteil von 2022: Arbeitgeber dürfen mit der Arbeitszeiterfassung nicht warten, bis das Arbeitszeitgesetz an die Rechtsprechung des BAG angepasst ist.

Wann wird Zeiterfassungspflicht

Der Gesetzentwurf wird derzeit innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. Eigentlich sind Arbeitgeber schon heute verpflichtet, die Arbeitszeit ihrer Belegschaft zu erfassen. Dies hat das Bundesarbeitsgericht bereits in einer viel beachteten Entscheidung Mitte September 2022 verkündet.

Für wen gilt Zeiterfassung : Grundsätzlich gilt die Zeiterfassungspflicht für alle Unternehmen in Deutschland und der EU sowie für deren Mitarbeiter. Es gibt lediglich einzelne Ausnahmen – etwa für leitende Angestellte, Geschäftsführer und bestimmte Tätigkeiten wie zum Beispiel für Richter.

15 Minuten vor Arbeitsbeginn im Betrieb sein: Das dürfen Chefs von ihrem Team verlangen, wenn sie folgende Bedingungen erfüllen.

Die Zeiterfassungspflicht gilt bereits heute für alle Unternehmen in Deutschland und der EU. Aktuell ist noch keine bestimmte Form der Arbeitszeiterfassung vorgesehen. Die geplante Gesetzesänderung sieht aber eine elektronische Zeiterfassung vor.

Wer muss seine Arbeitszeiten erfassen

Nach § 16 Abs. 2 ArbZG sind Arbeitgeber verpflichtet, die über die werktägliche Arbeitszeit nach § 3 Satz 1 ArbZG hinausgehende Arbeitszeit der Arbeitnehmer aufzuzeichnen. Es galt somit bisher schon, dass Überstunden und die Arbeitszeit an Sonn- und Feiertagen aufgezeichnet werden müssen.Jeder Arbeitgeber wird verpflichtet, Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit aller Arbeitnehmer in elektronischer Form aufzuzeichnen.Gemäß § 17 MiLoG müssen Arbeitgebende, die in den § 2a des Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes genannte Wirtschaftszweigen und Branchen tätig sind, Arbeitszeiten aufzeichnen.

In welchen Branchen muss die Arbeitszeit aufgeschrieben werden Die Dokumentationspflicht gilt generell nur für geringfügig Beschäftigte (Ausnahme: Minijobber im privaten Bereich) und die im Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz genannten Wirtschaftsbereiche, in denen eine besondere Missbrauchsgefahr besteht.

Ist der Weg von der Stempeluhr zum Arbeitsplatz Arbeitszeit : Die Regelung in § 1 AV „Die Wegezeiten zu bzw. von den Stempeluhren oder Pausenräumen sind leistungsentgeltfrei“ bezieht sich nur auf das Leistungsentgelt, nicht den Grundstundenlohn. Die Vorinstanzen haben den zeitlichen Umfang der Zeiten mit 27 Minuten auch rechtsfehlerfrei unter Anwendung von § 287 Abs.

Kann mein Chef von mir verlangen früher zu kommen : „Grundsätzlich ja“, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht aus Köln. Entscheidend ist hier das sogenannte Direktions- oder Weisungsrecht des Arbeitgebers, das sich aus Paragraf 106 der Gewerbeordnung ergibt. Demnach kann der Arbeitgeber die Zeit der Arbeitsleistung näher bestimmen.

Welche Betriebe müssen Arbeitszeit erfassen

Folgende Neuregelungen sind darin vorgesehen: Jeder Arbeitgeber wird verpflichtet, Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit aller Arbeitnehmer in elektronischer Form aufzuzeichnen. Mit der Verpflichtung zur elektronischen Erfassung geht der Gesetzentwurf über die Entscheidung des BAG hinaus.

Die Arbeitszeit muss bis zum Ablauf des siebten auf den Tag der Arbeitsleistung folgenden Kalendertages dokumentiert sein, also eine Woche später. Das Dokument verbleibt beim Arbeitgeber und muss bei einer Kontrolle durch den Zoll vorgezeigt werden. Es ist also ratsam, die aktuelle Aufzeichnung griffbereit zu haben.Um sicherzustellen, dass der Mindestlohn tatsächlich für jede Arbeitsstunde bezahlt wird, besteht in bestimmten Branchen die Pflicht, die Arbeitszeiten zu notieren. Ab dem 1. Januar 2024 gilt in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn von brutto 12,41 Euro je Zeitstunde.

Wer muss nicht stempeln : Wer muss Arbeitszeiten erfassen Grundsätzlich sind alle Arbeitnehmer:innen von der Pflicht zur Arbeitszeiterfassung betroffen. Einzig ausgenommen sind aktuell leitende Angestellte. Hier heißt es aufgepasst: Nicht jede Führungskraft ist automatisch leitende:r Angestellte:r.